96 Minuten | FSK frei ab 16 | deutsche Fassung
Spieltermine: Do, 19.07. - 21:15 Uhr | Fr, 20.07. - 21:15 Uhr | Sa, 21.07. - 21:15 Uhr | So, 22.07. - 21:15 Uhr | Mo, 23.07. - 21:00 Uhr
Der
Gewinnerfilm des Filmfests Rom ist eine grandiose Farce im Angesicht
des Todes und ein Muss für alle, die Schluss machen wollen mit Lebens-
und Todeslügen aller Art: witzig, bösartig, garantiert tabulos und
nichts für empfindsame Gemüter!
Schauplatz dieser morbiden Komödie ist ein prächtiges Schloss am Rande
des Waldes: Dr. Krugers Klinik für Lebensmüde. Die Patienten, die alle
einen rigorosen Bewerbungsmarathon hinter sich haben, sind wahlweise
todkrank, lebensmüde oder verrückt. Sie wollen nicht geheilt werden,
sondern erwarten von Dr. Kruger den perfekt arrangierten Freitod. Da ist
z.B. Virgile, der für sich reklamieren kann, als jüngster Franzose
aller Zeiten einen Selbstmordversuch unternommen zu haben, oder Vidal,
der seine Frau als Wetteinsatz beim Pokern verlor. Oder Monsieur
Demanet, der allen vorspielt, an Krebs im Endstadium erkrankt zu sein.
Tatsächlich ist er kerngesund und will nur aus Liebeskummer sterben. Dr.
Kruger verwehrt ihm den aufwendig begleiteten Abgang, denn wer hier
sterben darf, entscheidet immer noch er selbst und kein anderer. Als
sich Demanet daraufhin kurzerhand selbst im Bad die Pulsadern
aufschneidet, gerät die wohlgeordnete Sterbe-Routine gänzlich außer
Kontrolle. Ein Brand bricht in der Klinik aus und ein mysteriöser
Serienkiller hat es offenbar auf die Sterbewilligen abgesehen. Steckt
die Leitung der Klinik selbst hinter den Anschlägen, oder sind es die
Dorfbewohner, denen Krugers Klinik längst ein Dorn im Auge ist? (Belgien 2010)
Filminfo & Trailer: SHARAYET - EINE LIEBE IN TEHERAN
105 Minuten | FSK frei ab 12 | persische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Spieltermine: Do, 19.07. - 19:00 Uhr | Fr, 20.07. - 19:00 Uhr | Sa, 21.07. - 19:00 Uhr | So, 22.07. - 19:00 Uhr | Mo, 23.07. - 18:00 Uhr
2010
erhielt dieses Debüt den Publikumspreis des Sundance-Filmfestivals –
eine hervorragende Referenz für seine Qualität. Schon als Kind pendelte
die Regisseurin Maryam Keshavarz zwischen den USA, wo sie zur Schule
ging, und dem Iran, wo sie die Sommermonate im Kreise ihrer großen
Familie verbrachte. So kann sie ein authentisches Stimmungsbild der
Diskrepanzen vermitteln, mit denen diese unfreie Gesellschaft zu leben
gelernt hat. Vielschichtig, informativ und voller Energie enthüllt
dieser Film, wie das Leben hinter der staatlich verordneten Fassade von
Ruhe und Ordnung brodelt.
Nach außen hin passen sich die beiden Schülerinnen Atafeh und Shirin den
strengen Vorsätzen des öffentlichen Lebens in Teheran an, doch im
Untergrund treffen sie sich mit anderen Jugendlichen auf geheimen
Partys, experimentieren mit Sex und Drogen, tanzen zu Technomusik und
träumen von einem freieren Leben. Bisher bildete auch Atafehs liberale
Familie einen Schutzraum gegen die Moralpolizei und ihre rigiden
Vorschriften. Doch seit ihr Bruder Mehran nach einem Drogenentzug
zurückgekehrt ist und seinen Halt mehr und mehr im religiösen
Fundamentalismus findet, wird Atafehs Freiheitsdrang auf eine harte
Probe gestellt. Umso mehr, als Mehran merkt, dass sie und Shirin nicht
nur gute Freundinnen sind ... Als die beiden Mädchen in einen Konflikt
mit der Polizei geraten, nutzt Mehran die missliche Lage aus und
heiratet die Waise Shirin. Der Traum von Liebe und Freiheit scheint für
immer verloren.(USA, Iran 2011)
113 Minuten | FSK frei ab 6 | deutsche
Fassung
Spieltermine: Do, 12.07. - 19:00 Uhr | Fr, 13.07. - 19:00 Uhr | Sa, 14.07. - 21:15 Uhr | So, 15.07. - 19:00 Uhr | Mo, 16.07. - 18:00 Uhr | Di, 17.07. - 21:15 Uhr | Mi, 18.07. - 19:00 Uhr
AMADOR UND MARCELAS ROSEN, der dritte Film von
Fernando León de Aranoa (MONTAGS IN DER SONNE, PRINCESAS) verbirgt – ähnlich wie
die Filme Aki Kaurismäkis – hinter spröder Schroffheit eine berührende
Zärtlichkeit, eine verschmitzte Lakonie und mystische Poesie. Unterhaltsam,
berührend und märchenhaft zugleich ist dieser Film, perfekt ausbalanciert
zwischen Tragik und Komik und getragen von einer ganz exzellenten Magaly Solier
(EINE PERLE EWIGKEIT).
Gleich zu Beginn schreibt Marcela einen
Abschiedsbrief an ihren Freund Nelson. Sie möchte ihn, der vom Handel mit
geklauten Rosen lebt und sie betrügt, verlassen. Doch bevor er den Brief findet,
ist sie wieder zurück. Eine Schwangerschaft wirft ihre Pläne über den Haufen.
Sie nimmt einen Job als Pflegerin des alten, bettlägerigen Amador an. Die Arbeit
ist einfacher als gedacht: Die meiste Zeit liegt der Patient im Bett und setzt
Puzzles zusammen, während Marcela am Küchentisch Radio hört. Dennoch weiß Amador
nach wenigen Tagen mehr von Marcela, als Nelson je wissen wird. Aber dann findet
sie ihn eines Tages tot im Bett. Der Zusatzverdienst ist damit weg und wieder
steht Marcela vor dem Nichts. Doch inzwischen ist sie, die zu Beginn des Films
bis zur Lebensuntüchtigkeit schüchtern schien, erstarkt und legt, wo es ums
Überleben geht, eine geradezu makabre Raffinesse an den Tag
... (Spanien 2010)
98 Min. | FSK frei ab 12 | empfohlen ab 14 Jahren | deutsche Fassung
Spieltermine: Do, 12.07. - 21:15 Uhr | Fr, 13.07. - 21:15 Uhr | Sa, 14.07. - 19:00 Uhr | So, 15.07. - 21:15 Uhr | Mo, 16.07. - 20:15 Uhr | Di, 17.07. - 19:00 Uhr | Mi, 18.07. - 21:15 Uhr
Willkommen in der eigenwilligen Traumwerkstatt des
zugleich klugen und verspielten Wes Anderson (u.a. DARJEELING LIMITED, RUSHMORE,
THE ROYAL TENENBAUMS): MOONRISE KINGDOM ist Actionfilm plus Komödie plus Drama
plus Liebesfilm plus Kinderfilm (der ganz besonderen Art) für Erwachsene, die
dazu eingeladen werden, hinterher mit geschärftem Kinderblick auf ihr seltsames,
erwachsenes Ich zu schauen!
Herbst 1965 auf der Fantasie-Insel New
Penzance vor Neuengland: Sam liebt Suzy und Suzy liebt Sam. So ernsthaft ist
diese stille, durch kleine Briefchen befeuerte Liebe, dass die beiden
Zwölfjährigen beschließen, miteinander durchzubrennen. Sam haut ab aus seinem
todlangweiligen Pfadfinder-Camp und erst recht aus dem faden Zuhause der noch
todlangweilig-eren Pflegeeltern, und Suzy hat genug von ihrer in einem alten
Leuchtturm aneinander vorbeilebenden Familie. Nur: Wie kann man nachhaltig
verschwinden auf einer kaum 16 Meilen langen Insel? Die Liebenden sind gewappnet
und ahnen, dass ihnen nur eine begrenzte Freiheitszeit gegeben ist, also nutzen
sie sie ganz. Sam besitzt überdies ein Luftgewehr, Suzy unter anderem eine
Schere: Damit lassen sich die Nachstellungen der Pfadfinder erst einmal
abwehren. Irgendwann aber rücken echtere Erwachsene an – Suzys Eltern, der
Dorfsheriff und vor allem jene Zicke, die bloß „Jugendamt“ genannt wird und die
den kleinen Sam ruckzuck in die Menschenverbesserungsanstalt sperren will
... (USA 2012)
100 Minuten | FSK frei ab 12 | deutsche Fassung
Spieltermine: Do, 05.07. - 21:00 Uhr | Fr, 06.07. - 19:00 Uhr | Sa, 07.07. - 21:00 Uhr | So, 08.07. - 19:00 Uhr | Mo, 09.07. - 20:00 Uhr | Di, 10.07. - 21:00 Uhr | Mi, 11.07. - 21:00 Uhr
50/50 - FREUNDE FRS (ÜBER)LEBEN ist eine wohltuende
Ausnahme und wagt die Gratwanderung zwischen einem Film über Krebs und einer
Liebeskomödie bzw. zeigt äußerst gelungen einen fließenden Übergang von einer
Krankengeschichte zur romantischen Komödie. Vielleicht gerade, weil
Drehbuchautor Will Reiser eine schwere Krebserkrankung er- und überlebt hat, ist
diese Perspektive so erfrischend. Feinfühlig und mit viel Humor wird gezeigt,
dass eine tragische Krankheit durchaus auch komische Seiten haben kann, für den
ganz banalen Alltag sogar haben muss.
Adams Rückenschmerzen entpuppen
sich als ein bösartiges Geschwür im Rückenmark. 50/50 lautet für den jungen
Moderator einer nichtkommerziellen Radiostation die Prognose. Was ihm die
Begleiterscheinungen kaum erträglicher macht: Die Familie muss informiert werden
und quält ihn mit aufdringlicher Anteilnahme. Die Freundin verspricht sogar
aufopfernde Krankenpflege – und tröstet sich dann doch sehr bald mit einem
anderen. Und die Chemotherapie gestaltet sich zwar in der Gesellschaft zweier
lustiger Senioren etwas erträglicher (besonders wenn sie dabei großzügig ihre
Haschkekse teilen). Doch die Übelkeit bleibt dieselbe. Sein bester Freund Kyle
nutzt derweil Adams Erkrankung, um auf diese Weise Frauen aufzureißen. Adam
trägt sein Schicksal, so gut es geht. Der Kragen platzt ihm erst, als man auch
noch eine blutjunge und völlig unerfahrene Therapeutin auf ihn loslässt, die ihm
unbedingt eine Depression einreden will ... (USA 2011)
92 Minuten | FSK frei ab 12 | teils deutsch, teils deutsch untertitelt
Spieltermine: Do, 05.07. - 19:00 Uhr | Fr, 06.07. - 21:15 Uhr | Sa, 07.07. - 19:00 Uhr | So, 08.07. - 21:00 Uhr | Di, 10.07. - 19:00 Uhr | Mi, 11.07. - 19:00 Uhr
Maggie Peren legt mit ihrer zweiten, ganz exzellent mit einem namhaften internationalen Ensemble besetzten, Regiearbeit einen ganz starken, bewegenden, einfühlsam inszenierten Thriller vor. Sie stellt dabei ein sehr brisantes Thema in den Mittelpunkt, das von uns meist nur allzu sorgsam verdrängt wird: wie die „Festung Europa“ nämlich mit illegalen Flüchtlingen (aus Afrika) umgeht. Der Film vermeidet jede Besserwis-serei, jeglichen erhobenen Zeigefinger und jede simple Schwarz-Weiß-Malerei. DIE FARBE DES OZEANS ist packendes, spannendes, engagiertes Kino par excellence und ganz und gar kein moralinsaurer Betroffenheitsfilm!
An einem kanarischen Strand wird die deutsche Urlauberin Nathalie zufällig Zeuge, wie ein Boot mit afrikanischen Flüchtlingen, von denen die meisten die Überfahrt nicht überlebt haben, ankommt. Spontan beschließt sie, dem Senegalesen Zola und seinem halb verdursteten Sohn zu helfen und holt Wasser für die beiden. Doch als sie zurückkehrt, ist bereits die Polizei vor Ort, die alle Flüchtlinge in ein Internierungscamp steckt, um sie möglichst schnell wieder in ihre Heimat abzuschieben. Nathalie kann Zola noch einen Zettel mit ihrer Handy-Nummer zustecken. Wenig später kommt ihr Freund Paul auf der Insel an. Doch Nathalie kann nicht so einfach unbeschwert ihren Urlaub genießen, bekommt das Erlebte einfach nicht mehr aus ihrem Kopf, wofür Paul wenig Verstännsi aufbringt. Als Zola und sein Sohn aus dem Lager fliehen können und sie um Hilfe bitten, muss sie sich entscheiden, wie viel sie wirklich bereit ist zu riskieren ... (Deutschland, Spanien 2011)