Dienstag, 27. November 2012

Filminfo & Trailer: SLUMDOG MILLIONÄR

Altersempfehlung: ab 14 Jahren - Schulunterricht: ab Klasse 9 - Länge: 120 Minuten - Sprache: deutsche Synchronfassung - Unterrichtsfächer: Deutsch, Englisch, Sozialkunde, Geographie, Religion/Ethik, Musik - Themen: Armut, Kindheit, Jugend, Liebe, Gesellschaft, Gewalt, Vorurteile, Globalisierung, Geld - Begleitmaterial: nicht verfügbar

ZUM TRAILER
Inhalt
Der Moderator der Quizshow "Wer wird Millionär?" in Mumbai kann seinen Gast nicht leiden. Jamal kommt von der Straße, und dennoch hat er bislang jede der Fragen beantworten können. Nur noch eine Fragerunde und eine Nacht trennen den jungen Mann von der Chance, den Hauptpreis von 20 Millionen Rupien zu gewinnen. Doch weil der Showmaster einen Betrug wittert, wird Jamal nach der Sendung von der Polizei gefoltert und verhört. Sie wollen wissen, woher er die richtigen Antworten wusste – und Jamal beginnt zu erzählen. Von der Kindheit mit seinem Bruder Salim in einem riesigen Slum am Rande von Mumbai, der Ermordung seiner Mutter, von Banden, die Kinder für sich betteln lassen und immer wieder von Latika, der Liebe seines Lebens. Wie ein Puzzle entfalten sich in seiner Lebensgeschichte die Lösungen all jener Fragen, die ihm später in dem Fernsehquiz gestellt werden.
Umsetzung
Vor dem Hintergrund der sich in stetigem Wandel befindenden indischen Metropole erzählt der britische Regisseur Danny Boyle Jamals Geschichte. Mit den neugierigen Augen eines Besuchers fängt er das chaotische Treiben in den Slums ein und setzt es in eine teils videoclipartige Inszenierung um. Durch den Einsatz digitaler Handkameras entsteht der Eindruck, mitten im Geschehen zu sein. In scharfem Gegensatz zu den Straßenszenen stehen dabei die Aufzeichnungen der Quizshow. Wie eine künstliche, sterile Gegenwelt wirkt das Studio im Vergleich zu den Barackenstädten. Der Soundtrack verbindet traditionelle Einflüsse und elektronische Musik, unterstützt die Dynamik der Handlung und greift zugleich thematisch das Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart auf. Fließend vermischen sich zudem Elemente des Dramas und des Märchens. Während Boyle keinen Zweifel an den harten Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen lässt, steht er zugleich in der Tradition des Bollywoodkinos, das die Liebe als größtmögliche Macht feiert.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Gerade weil der Film von einem britischen Regisseur gedreht wurde, zeigt dieser die indische Gesellschaft zwischen Moderne und Tradition auch aus einem anderen Blickwinkel. Insbesondere durch den Stil der Inszenierung zeichnet Boyle sowohl auf der visuellen als auch auf der akustischen Ebene ein besonderes Bild, das zu einer Auseinandersetzung in den Fächern Kunst und Musik einlädt. Hintergründe über Callcenter, aus denen Werbeanrufe in Großbritannien getätigt werden, über Slums und Kinderarmut, Konflikte zwischen unterschiedlichen Religionen (die im Film für den Tod von Jamals Mutter verantwortlich sind) können das Verständnis des Films in den Fächern Sozialkunde oder Geographie vertiefen. Die Bedeutung, die Geld für Menschen hat – ein Thema, das Danny Boyle bereits in dem Kinderfilm "Millions" bearbeitet hat – gibt zudem Anregungen für eine Diskussion in Ethik/Religion.
Großbritannien, USA 2008 / R: Danny Boyle & Loveleen Tandan / D: Dev Patel (Jamal), Freida Pinto (Latika), Mahdur Mittal (Salim), Anil Kapoor (Prem Kumar)

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